Der Tabernakel

Der heutige Tabernakel wurde im Jahr 1970 in unserer Kirche aufgestellt. Geschaffen wurde er von der bekannten Kirchen-Künstlerin Hildegard Bienen aus Walsum. Angebracht ist der Tabernakel auf einem gemauerten und mit elfenbeinfarbenen Marmor verkleideten Sockel. Der Tabernakel selbst ist aus Bronze gefertigt und zeigt drei verschiedene Bibelszenen als Reliefs, die zum Thema „Gottesvolk unterwegs“ gestaltet wurden. Von diesen drei Bronzereliefs ist lediglich eines für den Kirchenbesucher sichtbar, da sich die übrigen auf der Rückseite befinden.

 

Das letzte Abendmahl

 

Die Frontseite des Tabernakels zeigt die Abendmahlsszene: Jesus sitzt versammelt mit seinen zwölf Jüngern um den Tisch. Die Jüngern sitzen gleichmäßig aufgeteilt und dicht gedrängt um Jesus, der seine Hände bereits zum Gebet erhoben hat. Vor ihm auf dem Tisch liegt ein einzelnes Brot und daneben steht der Abendmahlskelch.

 

 

„Während des Mahls nahm er das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es ihnen und sagte: Nehmt, das ist mein Leib.“ (Mk 14,22)

 

Das Mannawunder

 

Das erste Relief der Rückseite zeigt das Mannawunder. Das Exodus-Buch berichtet, wie das versklavte Volk der Israeliten mit Mose und der Hilfe Gottes aus Ägypten flieht und sich auf den Weg in das gelobte Land macht. Auf dem Weg dorthin irrt das Volk jedoch vierzig Jahre durch die Wüste und leidet Hunger. Um seinem auserwählten Volk zu helfen, lässt Gott Manna-Brot vom Himmel regnen lässt, um sein Volk zu sättigen.

 

Die meisten der dargestellten Personen strecken ihre Arme den großen Brot-Brocken und dem Himmel entgegen. Andere hingegen sammeln die lang ersehnte Nahrung mit den Armen vor ihren Körpern, um möglichst viel Brot tragen zu können.

 

„Das Haus Israel nannte das Brot Manna. Es war weiß wie Koriandersamen und schmeckte wie Honigkuchen.“ (Ex 16,32)

Die wundersame Brotvermehrung

 

Auf dem anderen Relief ist die wundersame Brotvermehrung am See Genezareth dargestellt. Jesus ist mit seinen Jüngern in ein Bot gestiegen und an die andere Seite des Sees gefahren, um sich von seinen Predigten zu erholen. Doch als Jesus und seine Jünger anlegen, ist bereits eine große Menschenmenge versammelt, die Jesus sehen und hören wollen. Nachdem Jesus zu ihnen gesprochen hat, ist es spät geworden und niemand aus der Menschenmenge hat etwas zu essen dabei. So lässt Jesus sich die Menge in kleinen Gruppen sammeln und von seinen Jüngern bringen, was sie noch an Nahrungsmitteln haben. Diese vermehrt er auf wundersame Weise und Brote und Fische reichen aus, sodass alle gesättigt werden und noch viele Körbe mit Resten zurückbleiben.

 

Auf dem Tabernakel steht ein Korb mit Brot und Fisch vor Jesus, der größer dargestellt ist als die anderen Personen. Um ihn herum sitzt die hungernde Menschenmenge in kleinen Gruppen und erwartet, dass Jesus sie speist.

 

„Als die Jünger die Reste der Brote und auch der Fische einsammelten, wurden zwölf Körbe voll.“ (Mk 6,43)